Interesante Neuigkeiten Teil 1

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von WGS am 28. Mai 2001 16:16:52:

eigen australische Felsbilder die ältesten bekannten
schamanistischen Rituale?

Die Felskunst der Kimberley Region Australiens zeigt möglicherweise nicht
nur die ältesten religiösen Praktiken, sondern gibt darüber hinaus auch
Einblick in das allen Menschen gemeinsame kulturelle Erbe. Dass vermutet
das Rock Art Research Team (RART) unter Leitung des Geologen Per
Michaelsen von der James Cook University in Queensland, wie das Magazin
NewScientist berichtet.

"Bradshaws" heißen die Felsbilder aus der Kimberley Region, einer unwegsamen
Gegend im Nordwesten Australiens. Über 100.000 dieser Bilder vermutet Michaelsen
an den Felsüberhängen entlang der Flusssysteme. Obwohl noch lange nicht alle
erforscht sind, so konnten doch bereits vier Malstile identifiziert werden. Die ältesten
Abbildungen sind sehr groß und realistisch, während die jüngeren Bilder eher stilisiert
und abstrakt wirken. Alle diese Bilder zusammen verschaffen einen guten Überblick
über die materielle Kultur der Bradshaw-Menschen.

Doch Michaelsen und sein Kollege Noel Smith, von der State University of New York
in Plattsburg sehen darüber hinaus Hinweise auf Schamanismus in den Abbildungen.
Viele der Bradshaw-Figuren scheinen zu tanzen. "In einigen Bildern ist der Kopf der
Figuren weit nach hinten gebeugt und schaut in den Himmel. Viele schweben im
Raum, so als hätten sie gerade eine Vision", meint Michaelsen. Die Forscher haben
die Bilder mit schamanistischen Abbildungen oder Tänzen noch existierender
Kulturen in Amerika, Afrika und Asien verglichen und fanden überraschend viele
Gemeinsamkeiten. Sie schlossen daraus, dass sich der Schamanismus vor rund
50.000 Jahren von Afrika aus über die ganze Welt verbreitet hat. "Es gibt viele
Hinweise darauf, dass zu dieser Zeit ein großer kultureller Wandel in Nordafrika
vonstatten ging", so Smith. Körperschmuck, Felsbilder und komplizierte
Knochengeräte scheinen hier ihren Ausgangspunkt zu haben.

Langjährige Felskunstforscher wie Grahame Walsh bezweifeln diese gewagte Theorie.
Gerade beim Vergleich der alten Bradshaw-Bilder mit "moderner" Kunst, noch dazu
aus weit entfernten Ländern, wäre Walsh vorsichtig. Dass die Bilder komplexe
Informationen enthalten, bestreitet er jedoch nicht. Nur entziffert müssten sie noch
werden.

[Quelle: Birgit Kahler, 21.05.01]

Gruss
WGS




Antworten:

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE