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NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von exi am 05. Juni 2001 20:17:32:

Als Antwort auf: Re: Ein Physiker heute ,an H.Henkel geschrieben von Harald Henkel am 04. Juni 2001 21:09:37:

Hallo zusammen,

Wir leben nach meiner Auffassung in einer Zeit , in der die
Physiker von Tag zu Tag bestätigt bekommen , daß ihr altes
Weltbild zerbröckelt und zerbröselt.

Das ist richtig,
Nein das ist falsch, wie Dir Exi, der tatsächlich Physik studiert hat (oder noch dabei ist) bereits erklärt hat; aber sowas interessiert Dich ja anscheinend nicht.

... der seit '96 ein Diplom darin hat (aber in der EDV arbeitet).
Verweilen wir noch etwas bei der Physik und diesem Weltbild...

Zuerst einmal ist die Physik eine Wissenschaft - d.h., ein geistiges Werkzeug um Wahrheiten zu finden und um Maschinen zu erschaffen.
Sie ist *kein* Glaube, deswegen funktioniert sie auch dann, wenn man nicht an sie glaubt (nicht von ihr überzeugt ist). Sie ist *keine* Ideologie, deswegen kümmert sie sich nicht um die Meinung eines Einzelnen, auch nicht um eine Gruppenmeinung.
Um sich von ihrer Effizienz zu überzeugen, muß man lediglich ein Bild aus dem späten 17. JH. betrachten und mit unserer heutigen Umgebung zu vergleichen. Fast alle Änderungen in diesen 300 Jahren beruhen auf der Physik selbst, ihren modernen Ablegern (z.B. Elektronik) oder zumindest im zusammenwirken anderer Wissensgebiete mit der Physik (Medizin, Archäologie, Chemie, etc.) Angesichts solcher überwältigender Erfolge kann man schwerlich an der Physik zweifeln.

Weiterhin ist die Physik nochmals eine Wissenschaft - d.h., ein geistiges Werkzeug um Wahrheiten zu finden und um Maschinen zu erschaffen.
Und, JA, sie ist kein perfektes Werkzeug. Es gibt auch heute noch Fälle, in denen man eine eindeutige Klassifizierung erwarten darf, diese aber nicht bekommt (z.B. die Periheldrehung der Erde, aber auch andere Lücken oder Unstimmigkeiten). Daran zu verzweifeln halte ich vergeudete Liebesmüh! Die Erfahrung lehrt, daß alle 100 Jahre ein Superdenker (Galileo, Kepler, Newton, Einstein, Planck) geboren wird und das geistige Rüstzeug verbessert.

Dann ist die Physik aber eines der Opfer der populärwissenschaftlichen Literatur :-(
In den Heften (PM, BdW, SdW) werden unausgegorene Gedanken verbreitet. Wenige Wochen nach Veröffentlichung sind sie meistens wieder gestorben und vergessen. Der Laie bleibt dann mit Flausen im Gehirn zurück, weiß nicht woran er denn noch glauben darf und das Weltbild (des Laien) zerbröselt. PM hat in meiner Jugend alle 4 Hefte den Slogan 'Einstein widerlegt' auf dem Cover gebracht. PM macht dies heute garantiert immer noch. PM wird dies auch in Zukunft machen. Mit den Folgen, daß die Auflage stabil bleibt und der Laie regelmäßig über jubelnde oder geknickte Wissenschaftler lesen kann.
Die Bücher sind genau so schlimm! Das Naturgeschehen kann einfach nicht mit dem gesunden Menschenverstand erfaßt werden. Aber die wenigsten Menschen haben ein Verständnis für Mathe. Deswegen sind die PopBücher angefüllt mit Beispielen die man nicht verallgemeinern darf - aber auf Geheiß des Autoren soll. Mit Gedanken, die nicht das ausdrücken, was der Autor darin deuten will. Und mit Themen die so exotisch sind, daß die Bücher mangels Spezialisten nicht auf dem Index landen.
Ich weiß nicht, ob es euch ähnlch geht... aber es gibt zigtausend Leute die zu wissen glauben was Schwarze Löcher sind, was die Quantentheorie aussagt (laut eines Autoren aussagen sollte), wie Zeitdilatation und Bewegung in Intertialsystemen funtkionieren - die aber keine Ahnung von der Newtonschen Theorie haben. Schlimmer, die glauben, daß Einstein und Planck den Newton widerlegt hätten - während sie ihn präzisiert haben.
Die Folge ist natürlich, daß hier laufend Weltbilder zerbröckeln. Aber (!!!) nicht die Weltbilder der Physiker, sondern die der Laien.

tschüs
exi




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