Re: ÜBER DIE BEWEISFÜHRUNG IN UNSEREM FORUM - von anjuva

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Geschrieben von Harald Henkel am 13. Juni 2001 22:11:51:

Als Antwort auf: ÜBER DIE BEWEISFÜHRUNG IN UNSEREM FORUM - von anjuva geschrieben von Loki am 13. Juni 2001 17:33:03:

Hallo Anjuva.

>Ich möchte hier mal auf die definiton der wissenschaftlichen Beweisführung
>kurz eingehen. Es werden viele Behauptungen aber genausoviele
>gegenbehauptungen hier und in anderen foren aufgestellt, die dann in
>streitgesprächen, Kontroversen und sogar zu Wortschlachten übergehen.
>Dabei ist die ganze Angelegenheit der Beweisführung Wissenschaftlich
>eigentlich genau definiert. Ich zitiere mal die Position der Mathematiker,
>die die Tradition der Beweisführung wohl am kunstfertigsten einzusetzen
>wissen.
>folgendes gilt in der Mathematik und daher auch in jeder anderen
>wissenschaft für die beweisführung:
>(Zitat des bekannten Authors Keith Devlin ( aus dem Buch "die Zahlen der
>natur" seite 52))
>
>"Ein Berufsmathematiker betrachtet eine behauptung so lange als nicht
>gültig, bis jede Möglichkeit eines logischen Fehlers durch Beweis
>ausgeschlossen ist"
>welche konsequenz hat das für unsere diskussionen im forum?

Keine praktische.

Mathematik ist eine *exakte* Wissenschaft und ein in sich abgeschlossenes Gebäude. Ein mathematischer Beweis ist - im Rahmen der Axiome - immer gültig - und "relativ" einfach zu bewerkstelligen (einfach natürlich nicht, sonst bräucht's keine Mathematiker).

Archäologie und angrenzende Gebiete sind *keine* exakten Wissenschaften, weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Man kann letztendlich NIE sagen, man hat alles gefunden, allein schon deshalb, weil vieles eben die Zeit schlicht nicht überlebt hat.

Die Methodik, mit der aus dem, was man gefunden hat Schlüsse zieht, ist aber durch und durch wissenschaftlich und auch "exakt" - was meine obige Behauptung wieder "relativiert" ;-))

>zusammenfassend eine sehr einfache:
>weder die aussage,
>1. "Hochkulturen, und den menschen hat es schon seit millionen von Jahren
>gegeben"
>2. noch die Aussage, "es kann keine Hochkulturen ZB. "a la Frank Dörneburg"
>im niltale früher als 8-10 tausend jahre vor unserer zeit gegeben haben"
>sind bisher auf grund der archeologschen funde wirklich bewiesen.
>für these 1 fehlen uns die funde

Weder Rainer, Frank, ich, sonstige Skeptiker geschweige denn "echte Wissenschaftler" behaupten, daß es keine frühere Hochkultur in Ägypten gegeben haben kann.

Es sei denn, Du kannst ein eindeutiges Zitat bringen.

Es gibt in Ägypten tausende von Fundstellen mit Millionen von Einzelfunden über einen Zeitraum von gut 40000 Jahren (und wahrscheinlich noch mehr).
Es ist eine klare Entwicklung zu erkennen.

Wenn es also irgendwann eine Hochkultur gegeben haben sollte, müßte die parallel zu einer anderen "primitiveren" Kultur im gleichen Raum existiert haben, und im Gegensatz zu letzterer untergegangen sein - und das ohne irgendwelche Spuren hinterlassen zu haben.

Sicher gibt es in Ägypten noch viel zu entdecken (wenn ich allein daran denke, daß man in Sais grad erst anfängt zu buddeln und daß man auch gerade erst rausgefunden hat, daß Herakleion mit Thonis - einer älteren Stadt quasi identisch ist, die man bisher auch nur aus Schriften kannte ...).

Aber die Wahrscheinlichkeit, daß man heute noch auf Hinterlassenschaften einer frühen Hochkultur stößt, dürften mittlerweile gegen NULL gehen. Dennoch nochmal: wer hat das EXPLIZIT ausgeschlossen ?

>für these 2 müssten wir alle Funde der welt aber kennen. Aber weder das eine
>noch das andere trifft aber zu!

Selbstverständlich kennen "wir" alle Funde - gut Du und ich sicher nicht. Aber Spezialisten halten sich über alles neue auf ihrem Gebiet eben auf dem laufenden.

[SNIP ermüdendes zum 12586146. wiederholtes Blabla]

Wie wär's mal wieder mit was produktivem, anstatt immer nur Scheingefechte zu führen ?

Servus,
Harald





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