Re: Was wussten die Alten überhaupt?

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Geschrieben von Frank D am 18. Juni 2001 00:15:57:

Als Antwort auf: Re: Was wussten die Alten überhaupt? geschrieben von Loki am 17. Juni 2001 23:40:40:


>ach du Armer, nur von Unwissenden umgeben die deine Aussagen falsch verstehen
>;-).

:-) ich werde mich bemühen, mich weniger mißverständlich zu fassen.

>tja. In dem einen Gebiet waren sie genial in einem Anderen dagegen nicht.

Das lag daran, daß die Griechen und andere antike Völker noch keine echte wissenschaftliche Methodik verwendeten. Sprich: Sie hinterfragten nicht, WARUM etwas so war und versuchten das im Experiment zu klären (in einigen philosophischen Schulen, z.B. bei Aristoteles waren Experimente sogar verpönt - der Geist alleine sollte die Lösung finden). In Rom gab es z.B. bereits offenkundig obtische Linsen aus Beryll (der Begriff "Brille" soll von dort stammen), aber dabei bleib es denn auch.

Außerdem kann man nicht von "die Griechen" reden, da es dort viele verfeindete Philosophenschulen gab, die alle auf irgendeinem Gebiet gut waren. Aber das hielten sie esoterisch geheim und machten das Wissen nur eigenen Zirkeln zugänglich. Ein breiter AUSTAUSCH des Wissens fand also nicht statt. Den gabs erst als die Araber die grichischen Schriften zusammentrugen.

Es gibt übrigens auch interessante Thesen, warum die antiken Kulturen z.B. den Sprung zur maschinellen Kultur nicht "geschafft" haben, obwohl den Griechen z.B. das Prinzip der Dampfkraft (Stichwort: Heron-Turbine) bereits bekannt war: Es LOHNTE sich nicht, da die Sklavenwirtschaft zu billig war.

Im Übrigen hat sich die Ignoranz gegenüber Experimenten bzw. methodischen Beobachtungen auch in Europa lange gehalten. Ab 1780 bauten die franzosen ihre Kriegsschiffe mit konkavem Unterwasserschiff (statt der bauchigen Form bisheriger Schife begann der Bug spitz und folgte dann einer quadratischen Kurve). Als Ergebnis waren französische Linienschiffe wie die La Superbe (Zweidecker, 74 Kanonen) genauso wendig und schnell wie viel leichtere britische Fregatten (Eindecker, typisch 32-44 Kanonen). Die Briten kaperten einige dieser Schiffe (eben auch die Le Superbe) und standen nur staunend über deren Leistung da. Dennoch kam kein britischer Schiffsbaumeister darauf, daß das vielleicht an der völlig neuartigen Gestaltung des Unterwasserschiffs liegen könnte...

Und hier der Vergleich zur Antike: Die Briten stiegen trotz unterlegener Schiffsbautechnik zur Seemacht No. 1 auf, weil sie schlicht mehr Schiffe und besser disziplinierte Crews hatten. Der Fortschritt der Franzosen setzte sich nicht durch, erst 50(!!) Jahre später wurde diese Bugform ein zweites mal "erfunden". Aus steuerlichen Gründen...

FD





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