Re: z.B.Baalbek

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von Frank D. am 25. Mai 2001 14:44:52:

Als Antwort auf: z.B.Baalbek geschrieben von dieter am 25. Mai 2001 12:48:00:

>Eines scheint klar zu sein, daß auch die Römer am Plast gewerkelt haben.
>Es steht aber mit Sicherheit nicht fest, ob sie denn auch das ganze
>Objekt gebaut haben.

Doch, es steht mit Sicherheit fest - seit 1925, als der eltzte Band der Ausgrabungsberichte von Wiegand erschienen sind.

Die sogenannte "Plattform" besteht aus einem Zigelmauer-Skelett innen, um welches eine äußere Lage massiver Steine zur Verblendung gelegt wurde. Im Inneren des Podiums hat man einen älteren griechischen Tempel "eingebaut" - der belegt flächenmäßig aber nur so 20% des Podiumunterbaus. Die angebliche "Plattform aus massiven Felsblöcken" ist nichts anderes als eine Legende...

Nur unter den Tempeln wurde massiv fundamentiert - auch von den Römern :-)

Warum weiß man, daß es Römer waren? Nun, einmal tragen die Ziegel Stempel, und dann wurden die Mauerzwischenräume teilweise mit Schutt verfüllt - zum Beispiel zerbrochen Töpferware, die komplett römisch ist.

>ich stell mir die Frage , sollen die Römer wirklich so dämlich gewesen sein,um:
>1.
>Den Tempel nicht in Rom sondern in der "Hinterprovinz"gebaut zu haben?

Nein, so dämlich waren sie nicht. Die Colonia Heliopolitania war die wichtigste garnison der Römer in Kleinasien, und einer der wichtigsten Handelsumschlagplätze des Römerreichs, da genau am Kreuzungspunkt vierer wichtiger Karawanenrouten gelegen. Sie kontrollierte die Handelswege von Syrien und Phöniziens und wurde auch durch die Zölle und Schutzgelder reich. Der innere Stadtkern hatte einen Durchmesser von knapp 2 Kilometern und war von einer 8 m hohen und 2.7 m dicken Mauer umgeben, direkt davor gabs ein befestigtes Fort in dem die Kohorte 2829 stationiert war...

Die gesamte Siedlung dürfte eine Ausdehnung von 27 km in N/S und 16 km in O/W-Richtung gehabt haben...

>2.
>4000 Menschen zum Bewegen der Steinblöcke zu beschäftigen,zu ernähren,
>zu bekleiden etc.800.000 kg = ein Block mindestens = 200 kg Last / Person.

??? Die Bekka-Ebene ist sehr fruchtbar, und Baalbek war für den Export ladwirtschaftlicher Güter bekannt (speziell der Knoblauch der Region erfreute sich großer Beliebtheit)

>Oder waren doch Lastenkräne vorhanden?

So ähnlich, die Römer verwendeten Windenstraßen.


>Darüber hinaus sollte man sich auch mal mit der Mythologie der
>Araber dort befassen sie bezieht sich nämlich auf Baal ,den Gott,den Erbauer.

Das ist fein, nur hatten die Araber überhaupt keine Ahnung mehr von den Erbauern. Die Kolonie war Zentrum der Kirchenunruhen die zur Absplitterung der orthodoxen Kirchen von Rom führten, und wurde dabei fast zerstört. Nach dem Abfall von Rom versank sie zur Bedeutungslosigkeit und wurde von den Syrern eingenommen.

>Alle spinnen, keiner gibt es zu ,wir wissen alle NICHTS!

Wenn Du die richtigen Quellen hast kannst Du schon was wissen - z.B.

van Ess/Weber; Baalbek, im Bann römischer Monumentalarchitektur, Zabern 2000

und

Neuburger, Technik im Altertum, Voigtländer 1919 (reprint 2000)

FD





Antworten:

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE