Re: Bausch und Bogen- Verurteilungen

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von Frank D am 11. Juni 2001 02:10:54:

Als Antwort auf: Re: Bausch und Bogen- Verurteilungen geschrieben von Frank D am 10. Juni 2001 13:24:05:


>Und genau hier werde ich skeptisch, da schon mehr Leute auf die "bp/BCE"-Falle hineingefallen sind (zuletzt Bauval :-) ).[...]


Habe mir das nochmal durchgelesen und festgestellt, daß es für Leute die nicht dick in der Materie drinstehen recht unverständlich ist. Daher nochmal erläutert.

In der Datierung arbeitet man grundsätzlich mit zwei verschiedenen Altersangaben: BP = "Before Present" = "vor heute", und BCE = "Before the Common Era" (hat das christlich fixierte "BC" abgelöst, also Jahre vor dem Jahre Null unseres Kalenders.

Wie bekannt sein dürfte, ist der C14-Gehalt der Atmosphäre nicht konstant, sondern muß anhand von Baumringproben ermittelt werden. In der Radiometrie bestimmt man daher zuerst ein unkallibriertes Datum, welches das reine Carbonalter in "Jahren vor heute" angibt. Um kenntlich zu machen daß es sich um ein nicht kallibriertes Datum handelt, werden solche Daten ohne Datierungsintervall und mit einem kleinen bp geschrieben: 11600 bp wäre so eine Angabe.
Bei einer solchen Angabe würde der Kundige seine Kallibrierkarte hervorzerren (z.B. McCormac/Baillie) und aufgrund des bp-Datums ein kallibriertes BCE-Datum ermitteln (um Kuddelmuddel zu vermeiden, werden die früher üblichen bp/BP-Tafeln nicht mehr verwendet - BP wäre ein kallibriertes "Before Present"-Datum gewesen).
Auf den Karten ist auch ein Intervallbereich eingetragen den man direkt ablesen kann (man verwendet dan Mittelwert der Gaußkurve der bp-Messung als Ordinate auf der Kallibrierungstafel).

Wenn die Tollmanns daher Radiocarbondaten produzieren, die mit einem Fehlerintervall versehen sind, sind das mit allerhöchster Sicherheit kallibrierte Daten, die in den Aufsätzen mit Sicherheit in BCE angegeben sind. Um die also auf BP umzurechnen müßte man 1950 Jahre draufaddieren (dieses Datum wurde als "Normdatum" für die BP/BCE-Datierung festgelegt). Und dann lägen die drei Mammutdaten im Bereich um 9650 genau in dem Zeitbereich, der von den "konservativen" Wissenschaftlern als Aussterbedatum der Mammuts angegeben wird: Um 11000 BP/9000 BCE. Und das leigt ein paar 1000 Jahre zu früh für den Tollmann-Zweck.

Mich hat irritiert, daß alle drei Tollmandaten + 2000 Jahre exakt im "konservativen" Zeitbereich liegen, und daß die Tollmanns ausgerechnet bei diesen drei Daten keinerlei Angaben darüber machen, ob es BP oder BCE-Daten sind, während sie das sonst bei allen Werten tun, die sie zur Unterstützung ihrer Thesen heranziehen.

Das ist jetzt hoffentlich verständlich...

FD




Antworten:

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE