Re: Hochkultur

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von exi am 24. Juni 2001 15:19:00:

Als Antwort auf: Re: mal wieder ein Zitat von Harald:hat da jemand am ego der Wisssenschaft gerü geschrieben von anjuva@libero.it am 20. Juni 2001 20:16:40:

Hallo zusammen,

--- Kritik ist wichtig, aber sie sollte nicht alles plattwalzen. Wenn wissenschaft, wie exi es ausdrückte, prinzipiell nichts zulässt, was dem bisherigen wiederspricht, dann sind wir der Zeit Gallileos und der konfrontation mit den Dogmen der Kirche wieder nahegerückt.Dies Halötung war und ist niemals Zweck der Wissenschaft gewesen.
... bitte interpretiere mich derartig, daß die Wissenschaten nichts aufnehmen können, das einen Widerspruch zur Folge hat.
Weiterhin können wir das 'prinzipiell' relativieren. Wenn die Alternative überzeugende Argumente hat, kann sie auch das ältere Wissen verdrängen. (Nur hat die PA ...)


>>Im AAS Forum läuft grade wieder eine Diskussion um Dendrologie im
--- Auch da habe ich wieder den Eindruck der Interpretation:" ..die Ellmanns haben Fehler gemacht - also haben sie alles falsch gemacht".
>Anjuva: da gebe ich dir recht. Ich habe das auch oft beobachtet. Man zitiert eine Karte aus dem Buch von Hankock und wird gleich als sein anhänger abgestempelt.
... gaaanz einfach: zitiere dieselbe Karte aus einem anderen (anerkannten) Buch.


--- Aber wie man im namen der wissenschaft behaupten kann, : eine Hochkultur im niltal vor über 10 000 Jahren kann es nicht gegeben haben, ist eine unwissenschaftliche haltung. Eine gewisse Möglichkeit selbst für das unwarscheinliche muss Wissenschaft aufrecht erhalten, und altere Hochkulturen als 10 000 Jahre sind nun wirklich nicht so unwarscheinlich.

... die Einstellung ist korrekt, weil wir keinen Nachweis einer derartigen Kultur haben. Und, nach Ockhams Rasiermesser, schneidet man überflüssige Größen eben weg.
In einem anderen Thread hast du (Anjuva) den Gedanken aufgeworfen, daß die veränderte Größe des Nils einfach das Ufer höher gelegt hätte. *Dort* müßte man suchen. Eine Schwachstelle hast du in der zeitlichen Lokalisierung gefunden:
Wir können messen wo das Nilufer zu einem bestimmten Jahrhundert war. Aber wir wissen nicht, wann die vermutete Kultur geherrscht haben soll. Also können wir nicht folgern, auf welchem geologischen Niveau wir suchen müssen.
Wir reden hier aber nicht von einer Holzzeitkultur Afrikas, sondern von einer Hochkultur. Von Menschen die in gemauerten Häusern gewohnt haben (Ruinen). Von Menschen die Ackerbau betrieben haben (Störungen im lokalen irdischen Magnetfeld, Parzellierung innerhalb von Luftaufnahmen). Von Menschen die Handelswege benutzt haben (Störungen im lokalen irdischen Magnetfeld, Linien innerhalb von Luftaufnahmen). Von Menschen die Erze und Salze abgebaut haben (Stillgelegte Minen, Mumieneinschlüsse in Salz). Und das ganze soll in einer Region sein, die *nicht* von Gletschern abgeschmirgelt wurde. (Allerdings kann manches in den umliegenden Meeren verschüttet sein.)
Entweder haben die damaligen Menschen niemals das Binnenland benutzt (alles wurde also vom Meer überschwemmt), oder es gab sie nicht, weil die zwangsläufigen Merkmale fehlen.
Da erscheint mir die Annahme des fehlens einer Hochkultur als realistischer. Damals als die Sahara noch eine Steppe war, haben garantiert Menschen darin gelebt. Daß wir abgesehen von wenigen Steinzeichnungen nichts finden, können wir der Vergänglichkeit der naheliegenden Werkstoffen (Lehm, Holz, Knochen, Fell) zuschreiben.
Weltweit haben wir von Jäger- und Nomaden- bzw. Holzzeitkulturen geringe Informationen erhalten. Warum soll dieses Phänomen in Ägypten der Hinweis für etwas unbekanntes sein, in allen anderen Regionen (Nordasien, Nordeuropa, Nordamerika, südliches Afrika, Australien/Ozeanien) aber nicht? Wenn es Hinweise gäbe, dann würden wir sie finden (unabhängig vom Nilstand) - aber wir finden keine.

tschüs
exi





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