NEUE THEORIE??? TEIL 1

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von WGS am 16. Juli 2001 14:13:41:

Neue Theorien über alte Pyramiden
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von Dr. Hartmut Krech (C) (meOme)

Die Ägypter seien die Erfinder der Geometrie, wusste schon
Herodot in seinen Historien zu berichten. Die größte technische
Leistung des Alten Reichs, die genaue geometrische Kenntnisse
voraussetzt, war zweifellos der Bau der Cheops-Pyramide von
Gizeh, die viereinhalbtausend Jahre lang das höchste Bauwerk aus
Menschenhand blieb. Ihre Raumverhältnisse blieben ein oft
umrätseltes Geheimnis, bis genauere Meßverfahren in der Mitte
des 19. Jahrhunderts eine Nordorientierung ihrer Längsseiten bestätigten.

Ein astronomischer Zusammenhang war offensichtlich gegeben. Über die
Sternkunde des Alten Reichs haben sich keine Dokumente erhalten, und der
Entstehungszeitpunkt des Bauwerks lässt sich anhand der Königslisten nur mit
einer Ungenauigkeit von etwa einhundert Jahren bestimmen; auch die
Radiokarbondatierung liefert keine besseren Werte. Eine genaue Datierung
könnte nicht nur den zeitlichen Ablauf der frühen Dynastien klären, sondern
würde auch Einblick in das astronomische Wissen am Anfang der ägyptischen
Geschichte gewähren.

Die englische Ägyptologin Kate Spence von der Universität Cambridge konnte
nun anhand von Computerberechnungen das Entstehungsjahr der Großen
Pyramide auf ziemlich genau 2478 v.u.Z. (plus/minus 5 Jahre) festlegen. In
einem Aufsatz für die Zeitschrift Nature erklärt sie, dass die Abweichung der
Nordorientierung der Pyramide vom heutigen nördlichen Himmelspol eine Folge
der sog. Präzession, des unmerklichen Schlingerns der Erdrotationsachse in
einem Zyklus von etwa 26.000 Jahren, ist.

Vor viereinhalbtausend Jahren leuchtete noch nicht unser Polarstern am
nördlichen Himmelspol, sondern die Sterne Mizar und Kochab aus unseren
Sternbildern des Großen und des Kleinen Bären standen scheinbar
unverrückbar übereinander inmitten des sich drehenden Himmelsgewölbes
(den Astronomen als Simultandurchgang bekannt).

Kate Spence stellte daraufhin die Abweichungen weiterer Pyramiden von der
genauen Nordorientierung in einen zeitlichen und astronomischen
Zusammenhang und konnte damit zweifelsfrei die Richtigkeit ihrer Hypothese
von einer Methode des Simultandurchgangs der ägyptischen Baumeister bei der
Ausrichtung der Pyramiden des Alten Reichs beweisen. Für die erste, vom
legendären Baumeister Imhotep für König Djoser errichtete Pyramide gilt diese
astronomische Orientierung übrigens nicht, und sie muß noch für spätere
Pyramidenbauten bewiesen werden.

In einem Kommentar zu diesen sensationellen Ergebnissen vermutet der
Astrophysiker Owen Gingerich, dass eine spezielle Zeremonie nach der
Einsetzung eines neuen Pharao den äußeren Rahmen für die Ausrichtung der
Pyramidenbauten gegeben hat. Ungeklärt bleiben die übrigen Maßverhältnisse.
Mark Reynolds stellt in einem aktuellen Aufsatz der ägyptischen
Cheops-Pyramide die Sonnenpyramide von Teotihuacan gegenüber, die fast
dreitausend Jahre später in Mexiko errichtet wurde. Sie gleicht in ihren
Längenmaßen der Cheops-Pyramide bis auf 20 m. In seiner gewagten
Interpretation möchte Reynolds aus diesen Ähnlichkeiten die gemeinsame
Kenntnis und Anwendung des Goldenen Schnitts in Ägypten und Mexiko
ablesen.

GRUSS
WGS




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