Wegen der viele Fragen zu Vineta, hier einige Auszüge!!!

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von WGS am 12. April 2001 18:00:50:

Vineta ist sozusagen das "Atlantis der Ostsee". Wie die "größte Stadt
Europas" unterging, ist bis heute ebenso rätselhaft wie ihr ehemaliger
Standort. Zwei Berliner Forscher scheinen nun des Rätsels Lösung
sehr nahe ...
Vom 8. Jahrhundert bis zur gewaltsamen Christianisierung Pommerns soll
das - von den Kriegern einer mächtigen, in altnordischen Sagen Jomsburg
genannten Seeburg behütete und beherrschte - geheimnisvolle und märchenhafte Vineta die dominierende Handelsmetropole der Ostsee gewesen sein.
Den Sagen und Geschichten nach, war Vineta "größer und schöner als irgendeine andere Stadt in Europa" und "weltberühmt" sowie multikulturell bevölkert von "Barbaren, Griechen, Slawen und Sachsen". Mädchen spannen auf goldenen Spindeln, die Glocken waren aus purem Silber und alle so reich, dass die "Mütter ihren Kindern mit Semmeln den Hintern wischten". So soll die Stadt schließlich auch an "Wohlleben, Gottlosigkeit und Hochmut" zugrunde gegangen sein. Noch heute, heißt es, kann man abends bei Windstille silberhelles Läuten hören und tief unten im Wasser sogar die Gassen und Giebel der vor tausend Jahren versunkenen
Wunderstadt sehen.
Doch neben solchen Legenden gibt es auch seriöse Berichtez zeitgenössischer Geographen und Chronisten wie z.B. Adam von Bremen und Helmold von Bosau. In seiner 1075 entstandenen "Hamburger Kirchengeschichte" schildert Adam, der erste deutsche Geograph von Weltrang, sehr genau die Lage der sagenumwobenen Stadt, die er Jumne, Iumne oder Uimne nennt.
Adam von Bremen über Vineta
"Hinter den Liutizen, die auch Wilzen heißen, trifft man auf die Oder, den
reichsten Strom des Slawenlandes. Wo sie an ihrer Mündung ins Skythenmeer
fließt, bietet die sehr berühmte Stadt Jumne für Barbaren und Griechen in
weitem Umkreis einen vielbesuchten Treffpunkt. Weil man sich zum Preise
dieser Stadt allerlei Ungewöhnliches und kaum Glaubhaftes erzählt, halte ich es
für wünschenswert, einige bemerkenswerte Nachrichten einzuschalten. Es ist
wirklich die größte von allen Städten, die Europa birgt ... Die Stadt ist angefüllt mit Waren aller Völker des Nordens, nichts Begehrenswertes oder Seltenes fehlt ... Hier zeigt sich Neptun in dreifacher Gestalt, denn die Insel wird von drei Meeren bespült, eins davon soll von tiefgrünem Aussehen sein, das zweite weißlich; das dritte wogt ununterbrochen wildbewegt von Stürmen. Von dieser Stadt aus setzt man in kurzer Ruderfahrt nach der Stadt Demmin in der
Peenemündung über, wo die Ranen wohnen ..."
Weiter heißt es bei Adam, daß die Ranen außerdem auf Rügen siedeln, das
"der Stadt Jumne benachbart" ist, und wo Jumne läge, scheidet die Oder die
Pommern von den Wilzen.
Helmold von Bosau überschrieb knapp 100 Jahre später ein ganzes Kapitel seiner Slawenchronik mit "Über die Stadt Vineta". Den größten Teil scheint er wörtlich die Beschreibung Jumnes von Adam übernommen zu haben -mit einem wichtigen Unterschied: Helmold schreibt über Vineta in der Vergangenheitsform.
Das Ende Vinetas beschreibt Helmold von Bosau um 1170 so:
"Ein König der Dänen soll diesen höchst wohlhabenden Platz mit einer sehr
großen Flotte angegriffen und völlig zerstört haben. Die Überreste sind noch jetzt vorhanden".
Vineta alias Jumne, Iumne, Uimne muß also vor Helmolds Schrift 1170,
aber nach Adams Beschreibung 1075 untergegangen sein. Sehr wahrscheinlich ist es, wie im 16. Jahrhundert der Fund einer alten Schriftrolle mit einer Liste der Lübecker Gründungsräte von 1158, auf der auch ein Cord Strale, "van Wineta gekamen", verzeichnet war, nahelegt, irgendwann zwischen 1158 und 1170 von der Bildfläche verschwunden.
Absolut seltsam ist, daß diese weltberühmte Stadt nach 1170 in keinem Rückblick und keinen Reichsannalen mehr Erwähnung findet.
So, als hätte diese Stadt auf einmal nie existiert. Der Mythos Vineta war geboren!

Im 16. Jahrhundert brach ein regelrechter Boom um Vineta los. Alles, was Rang und Namen hatte - Herzöge, Bürgermeister, Pastoren - pilgerte zum sogenannten Vineta-Riff vor Usedom. Viele waren überzeugt, die Überreste der versunkenen Stadt in den Wellen zu erkennen. Abenteurer und Schatzsucher durchwühlten den Meeresgrund nach sagenhaften Schätzen.
Kupferstecher kreierten phantasievoll Marktszenen auf ihre Platten. Vineta lieferte als "Venedig der Ostsee" reichlich phantasievollen Stofffür Geschichten, Gedichte und sogar Opern.
Die wissenschaftliche Erforschung des Vineta-Mythos begann, als Rudolf Virchow bei Wolin, am rechten Mündungsarm der Oder, Erdhügel auffallen. Grabungen ergaben mit reichlich Grabbeigaben, die man der Zeit entsprechend (das deutsche
Reich war frisch gegründet) gern als germanisch-wikingisch interpretiert hatte,
Die Wolin-Theorie gilt heute als offizielle Vineta-Version. Der Archäologe
Wladislaw Filipowiak fand in den fünfziger Jahren auf der Sandbank der Diwzwna Dievenow) die Überreste einer slawischen Siedlung. Bis heute hat der Stettiner Professor vier Häfen, mehrere Handwerkerviertel und Friedhöfe - insgesamt 50.000 Fundstücke - freigelegt. Einige der Hafenbauten stammen aus dem 8. Jahrhundert.
Sich aber letztendlich hartnäckig als wendisch-slawisch erwiesen, versehene Friedhöfe. Virchow war überzeugt, in Wolin sei Vineta gefunden worden. Die Wolin-Theorie wird seit 1953 von Wladislaw Filipowiak, dem Direktor des Nationalmuseums in Stettin, weiter erforscht (siehe Kasten oben).
Die Usedom-Theorie Zu Beginn des 20. Jahrhunderts glaubten Forscher wie Carl
Schuchardt, die Lage Vinetas am linken der drei Oderarme, an der Mündung des Peenestroms nachweisen zu können. Vor allem das Alte Tief zwischen der kleinen Insel Ruden und der Nordspitze Usedoms hatte es ihnen angetan.
Doch die Wolin-Theorie war von Anfang an nicht die einzige. Ihr gegenüber stand die Usedom-Theorie (siehe Kasten links). Adam von Bremens Beschreibung: "Hier zeigt sich Neptun in dreifacher Gestalt, denn die Insel wird von drei Meeren
bespült, eins davon soll von tiefgrünem Aussehen sein, das zweite weißlich; das dritte wogt ununterbrochen wildbewegt von Stürmen." scheint sowohl die Wolin- wie auch die Usedom-Theorie zu stützen: Hier ein grünes Ufer, die Peene, da ein grünes Ufer, die Dievenow, hier ein weißer Strand, das Haff, dort ein weißer Strand, der Bodden, bei beiden ein stürmisches Ufer zur offenen See.
Sonst passt allerdings wenig, was dazu führte, dass die frustrierten Vineta-Sucher kurzum dem Chronisten die Ortskenntnis absprachen oder die Ungereimtheiten auf fehlerhafte Abschriften bzw. bewusste Fälschungen
zurückführte. Insbesondere Letzteres war zu Zeiten der - oft genug gewaltsamen - christlichen Missionierung im Nordosten Europas, die mit einer zielstrebigen Zerstörung der heidnischen Zeugnisse einherging, nicht ungewöhnlich.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs begannen Historiker und Archäologen mit neuem Elan die nun wieder frei zugängliche Ostsee und germanisch-slawischen Kulturen der Gegend zu untersuchen und entdeckten überraschende Züge an den vorchristlichen Küstenbewohnern.
Insbesondere der Frühgeschichtler Klaus Goldmann und der Sprachforscher Günter Wermusch stellten das Bild Met saufender und ihre Räusche in matschigen
Sümpfen ausschlafender Wilder sehr in Frage. Das Oder-Hochwasser im Sommer 1997 und Satellitenaufnahmen der Gegend brachten unerwartete Bestätigung ihrer Theorie, dass Adam von Bremen sehr genau wusste, was er schrieb und geographisch gut orientiert war: Die Barth-Theorie zu Vineta war geboren.
Die Barth-Theorie
Die neueste Theorie der Berliner Wissenschaftler Klaus Goldmann und Günter Wermusch beruht auf Erkenntnissen durch das "Jahrtausendhochwasser" der Oder vom
Sommer 1997. Satellitenbilder ließen die geographischen Verhältnisse der
Vergangenheit erkennen: Nach dem Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher floß die Oder westlich von Rügen, bei Ribnitz-Damgarten, ins Meer. Das von ihren Fluten geformte Urstromtal bildet bis heute die natürliche Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern. Da Vineta, nach Aussagen zeitgenössischer Chronisten, an der Mündung der Oder gelegen hat, könnte die Stadt also im Schlamm des Barther Boddens begraben liegen.
Unterwasserarchäologen beobachteten während des Hochwassers vor Hiddensee, wie das schlammgesättigte Oderwasser am Gellen vorbei in die Ostsee drückte - ein Beweis dafür, dass der natürliche Abfluß der Oder einst über Ziesebruch, Greifswalder Bodden und Strelasund erfolgte, es eine vierte, heute nicht mehr existente Odermündung gegeben hat. Der Vergleich von Satellitenbildern und Reliefkarten ließ Goldmann und Werbusch entdecken, dass das Urstromtal der Oder einen breiten Graben hinterlassen hat, der auch heute noch Pommern und Mecklenburg - zu Zeiten Adam von Bremens: Pommern- und Wilzenland - trennt und über Recknitz, Trebel, Peenemünde, Randowgraben und Weise zur Oder bei Schwedt reicht. Die Peene zwischen Demmin und Anklam muss im 11. Jahrhundert in
umgekehrter Richtung geflossen sein, statt nach Osten nach Westen, wo sie dann mit Recknitz und Trebel den linken - vierten - von Adam von Bremen beschriebenen Mündungsarm der Oder bildete.
Nun bekommen auch die anderen Angaben Adams Hand und Fuß. Nun hat die Peene ihre Mündung bei Demmin, war die Stadt Demmin in kurzer Ruderfahrt zu erreichen, lebten die Ranen, die Bewohner des Fürstentums Rügen nicht nur auf Rügen, sondern auch bei Demmin. Und Groß-Rügen - das spätere Schwedisch-Pommern - lag Vineta gegenüber. Und hier, an der natürlichen Grenze zwischen Pommern und Wilzen endete auch der bremisch-hamburgische Sprengel, dessen Domherr Adam von Bremen war, und begann das berüchtigte Nachbildung Swantewits, dem Viergesichtigen.Das Original soll mindestens zehn Meter hoch gewesen sein und
Schwert und Trinkhorn in den Händen gehalten haben.
das Ding sieht eher aus wie eine verkappte Mayastatue, als abendländliche Darstellungen, ich hab das Ding live gesehen, ich hab Bilder doch kann ich sie leider nicht einfügen.

Fürstentum Rügen, welches alles Land zwischen dem Urstromtal und Kap Arkona umfasste und mit seiner Huldigung des Gottes SwantewitSwantewit ist ein Seegott der kelten den die Slwaen übernommen haben, er war unter anderen für reichen Fischfang zuständig als Zitadelle des Widerstands den Christianisierungsversuchen der Sachsen,Polen und Dänen 200 Jahrew widerstand. Hier, so meinen Goldmann und Werbusch, ist der wahrscheinlichste Standort Vinetas und der sagenhaften Jomsburg. alias Jumne / Iumne / Uimne sei allerdings nicht nur der Name der Stadt, sondern des ganzen Landes zwischen Barthe und Strelasund gewesen, etymologisch abzuleiten von "imne" - Biene. Dieses Bienenland - Honig war im 8. und 9. Jahrhundert so kostbar wie Salz - soll nach Ansicht der beiden Forscher sein Zentrum bei der Stadt Barth gehabt haben. Goldmann und Werbusch sind sich sicher:

Dort, im Barther Bodden, liegt der weithin
berühmte Marktplatz Vinetas unter Schlick
und Sand begraben!
Aber wie konnte Vineta so plötzlich untergehen?
Die Klimaforscher sind sich einig, dass sich am
Meeresspiegel der Gegend seit 5000 Jahren nichts
Entscheidendes geändert hat. Goldmann und Werbusch
haben jedoch aufgrund ihrer Forschungen eine Theorie
entwickelt. Sie meinen, daß die slawischen und
germanischen Küstenbewohner schon im ersten nicht
frühchristlichen Jahrtauend oder früher ansässig waren.

Der slawische Stamm der Ranen baute die Jaromarsburg
mit dem, dem Gott Swantevit geweihten, Hauptheiligtum.
Im Jahre 1000 wurde die Burg nach Uferabstürzen erweitert.
Jahrtausend eine hochentwickelte Wasserwirtschaft, die geschickt mit
Dämmen und Schleusen arbeitete, betrieben.
Die heutigen Bodden sollen damals kunstvoll eingedeicht und sehr fruchtbar
gewesen sein, die Flüsse gestaut, ihre Fluten reguliert und das, was in
antiken Quellen - z.B. der Römer - als wilder Sumpf beschrieben, in
Wirklichkeit gepflegtes Marschenland gewesen sein. Die beiden Forscher
vermuten, daß die nach Pommern drängenden Dänen diese das Gebiet der
heutigen Bodden schützenden Dämme zerstört haben, das Land fluteten
und den Sturmfluten der Ostsee ungehinderten Zugang schafften. Daraufhin
sei das Stettiner Haff, die Flußmündungen und Nehrungen neu entstanden,
hätten Flüsse, auf der Suche nach einem neuen Abfluß, ihren Lauf
umgekehrt. Soweit die Theorie.
Nun müssen weitere Untersuchungen von Pollenanalysen in den vermoorten
Tälern von Recknitz und Peene über Altersbestimmungen mit
Baumringchronologie und Luftbildauswertung bis hin zur Unterwasserarchäologie zeigen, ob die Theorie sich bestätigen läßt.
Die Motivation ist hoch, denn, wenn diese Vineta-Theorie sich bestätigen
sollte, hätte diese arme, von hoher Arbeitslosigkeit geplagte Region ihre
Weltsensation: Vineta - direkt am Nationalpark, eine sicher internationale
Touristenattraktion. Aber auch ein paar knifflige Fragen der Frühgeschichte
könnten geklärt werden, z.B. auch die historisch unbegreifliche
Siedlungslücke zwischen Rerik bei Wismar und Ralswiek auf Rügen.
So hat dann auch Friedrich Lüth, der oberste Bodendenkmalpfleger
Mecklenburg-Vorpommerns, bereits erste Schritte eingeleitet und ist
entschlossen, der heißen Spur von Goldmann und Werbusch zu folgen.
Wünschen wir ihm, dass er die nötigen Mittel dafür zusammenbekommt!

Dies sind zusammengetragene Reportagen von mir von über Jahren, auf Kurzform zusammen gestaucht, Meine persönliche Meinung liegt etwas anders, ich hab die Geschichte vor ca. Jahren, nachdem ich selbst dort oben war, mit Platos Bericht verglichen, aber ich würd sagen machts erstmal selber, Was da wirklich zwischen Nordsee und Ostsse war, ist für mich eine Bastion der Atlanter gewesen, Deckt Teile von alten Überlieferungen ab, wie sonst kämmen Statuen die wie Maya Statuen aussehen an die Nord/Ostsee und warum findet man null, das ist das größte Rätsel.
Wenn Vineta Eine frühmittelalterliche Handelsstadt gewesen wäre müsste man genung finden, anders würde es sich verhalten wenn das ganze vor 12000 Jahren passiert wäre!!!

Aber viel spass bei Diskutieren, übrigens wär das mein Thema für den Chat heute Abend.

Gruss
Walter Georg




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