Re: Enki

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von Horak am 25. April 2001 20:33:37:

Als Antwort auf: Re: Enki geschrieben von Thomson am 23. April 2001 16:06:25:

Euer Eminenz Sir Thomas,

>>(es sei denn noch das größere Gehirn des Neandertalers, aber da muß man auch vorsichtig sein. Was meinst Du, wie weit die Hirne in heutiger Zeit in ihrer Größe differieren.)

Ich frage mich im speziellen im Falle der Paläoantropologie, nach welchen Kriterien dort die Menschentypen klassifiziert werden. Das beginnt bei der Art Artipitecus, geht über den Australopitecus und dann schliesslich zur Gattung Homo über. Der Homo wird wiederum aufgeteilt in Habilis, Rudolfensis, Ergeaster, Erectus, Ancestesor, Steinheimensis, Sapiens Neandertalensis und Sapiens Sapiens. Nun ist es aber sehr wahrscheinlich, das Ergeaster, Erectus und Acestesor ebenso eine gemeinsame Art bilden.
Ebenso wie man früher den jetzt bei Homo eingeteilten Habilis als späteren Vertreter der Australopitecinen betrachtete.

Das Hirnvolumen ist interessanterweise seit dem Neolithikum volumenmässig eher rückläufig. Wir heutigen haben sogar das kleinere Hirnvolumen als unserer mittelalterlichen Vorfahren. Einige Erectus erreichten schon das Hirnvolumen einer modernen Frau. Das Gehirn der Frau ist im Durchschnitt kleiner als das männliche, was wieder darauf hinweist, dass die Hirngrösse keine Korrelation zur Intelligenz zulässt.
Korreliert man nun die Hirngrösse im Verhältnis zur Körpergrösse, dann sieht das Verhältnis für uns eigentlich noch schlechter aus. Allerdings haben wir im Vergleich zu den anderen lebenden Tieren immer noch die grösste Abweichung des Hirn/Körper-Verhältnisses nach oben.
Auch die Strukturierung des Hirns war beim Neandertaler schon voll ausgebildet. Der einzige Unterschied war sein robuster Körperbau. Es ist doch dieser immer noch vorherrschende Schlankheitswahn, der klassifiziert, dass grazilere Körperformen fortschrittlicheren Menschen gehören. Andererseits entsprechen viele Geistesgrössen unserer Zeit überhaupt nicht diesem Schönheitsideal. Aber es ist ja auch heute noch so, dass robuster gebaute Menschen bewusst oder unbewusst diskriminiert werden.

>>Eine Sache noch: die Uraustralier (unsere "heutigen Neandertaler". Man braucht ja immer welche) kamen vor ca. 40000 Jahren übers offene Meer gefahren (mindestens 200 km Hochsee). Die Besiedelung Australiens muß GEZIELT stattgefunden haben, sonst wäre sie nicht erfolgreich verlaufen. Die Uraustralier waren natürlich Sapiens Sapiens, nicht etwa Neandertaler. Als dann vor ein paar Hundert Jahren die englischen Sträflinge in Australien angesiedelt wurden, waren die meisten Aborigines schnell "fraternisiert". Sprich, die weißen Herren haben sie gevögelt. Zwei so unterschiedliche Kulturen wie die der "Herrenrasse" und der "Steinzeitmenschen" haben sich recht schnell vermischt. Und zum Teil leben sie noch getrennt voneinander. Laß jetzt mal 30000 Jahre vergehen und die Archäologen dann nach Fundstücken die ganze Sache rekonstruieren. Vielleicht heißt es dann, der "Herrenmensch" starb aus, weil seine Zivilisation sich zu weit von der Natur entfernt hatte. Aber genetisch und kulturell leben sie natürlich auch noch nach 30000 Jahren weiter.

Das ist gar nicht allzuweit hergeholt. Die Archäologen tun sich ziemlich schwer mit den eindeutig ägyptischen Artefakten auf dem australischen Kontinent, selbst eine Pyramide wurde erbaut. Verschiedene Stilrichtungen vom alten Reich über die Armana-Kunst bis hin zu ptolemäischen Münzfunden geben auch Anlass zur Annahme, dass der Kontinent mit einer gewissen Regelmässigkeit besucht wurde. Ist wohl anzunehmen, dass man auch einige Australier mit nach Ägypten brachte, oder dass sich auch die ägyptischen Seefahrer mit ihnen fraternisiert haben. Jedoch könnte man geno- und phänotypische Erscheinungen der Ägypter noch bei den Aboriginals finden?

>>Oben schon angeführt, daß die Neandertaler, zumindest im späteren Stadium, die neueren Techniken adaptierten.

Was der Gegenseite wieder etwas Wind in die Segel gibt, indem sie den Erfindergeist dem Cro Magnon zuspielen. Ist noch anzumerken, dass auch der Cro Magnon im Vergleich zum heutigen Menschen recht robust war. Aus anderer Sicht könnte man aber auch schliessen, dass sich da eine Art Technologietransfer zwischen den Völkern eingependelt hatte.

>>ein Wort noch zur TECHNIK. Irgendwie wird ja doch der humane Fortschritt an den Computern und anderen Gerätschaften gemessen. Aber es gibt durchaus Wege und Techniken, die vollkommen ohne Kabel, Verstärker und Co. den gleichen Wissensstand erzeugen können, wie den heutigen. Das Problem für die Wissenschaftler ist, daß jene mit Geräten nicht gemessen werden können, und damit existieren sie für den "objektiven" Wissenschaftler nicht. Er lebt in einer Welt, die er nur über fremde, künstliche Sensoren wahrnehmen kann. Ich denke mir nur: wenn ihm das reicht...

Natürlich, es gehört sehr viel Mut dazu, sich durch die Erwägung von paranormalen Fähigkeiten vor dem Kollegium der Wissenschaft lächerlich zu machen. Telepathie ist nicht im wissenschaftlichen Sinne reproduzierbar. Andererseits greift die Wissenschaft wieder gerne zu schamansistischen Erklärungen, wenn sie im Falle von Nazca nicht mehr weiterkommt. Aber da ist schon allzuviel darüber geschrieben worden, und im Moment steht diese These eher wieder in Ungnade. Aber gerade der Nazca-Oberguru Reindel vertrat noch bis vor einem Jahr die Hypothese, dass die Nazca-Indianer mit ihren Linien unterirdische Wasserläufe markieren, die sogenannten Puquitos, deren Verlauf sie mit Hilfe von Wünschelruten bestimmt haben. Dabei fällt ihnen das augenfällige nicht auf, die Verbindung zwischen den Geoglyphen von Nazca und den Kornkreisen in England.

Buenos noches,

Horak





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