Re: Das "Allerheiligste" von Lascaux

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von Horak am 17. April 2001 00:10:54:

Als Antwort auf: Re: Das geschrieben von Thomson am 16. April 2001 19:55:25:

Göttlicher Thomas,

>>Ja, laut "orthodoxer" Meinung schon. Allerdings wurde auch schon verlautet, daß es "seltsame Hieroglyphen am Rand der Scheibe" gäbe, und "bestimmte Punkte, die Positionen der Äquinoktialpunkte zu einer Zeit angeben, die weit vor der Herstellung der Decke von Dendera lag".

Nun, sehen wir's mal so. Eine Replik eines Gegenstandes ist nicht der Gegenstand selbst. Jedoch die Informationen darin sind authentisch, ausgenommen die sicherlich auftretenden Kopierfehler. Unsere heutige, ziemlich zusammengeschusterte Bibel begruendet ja die Grundlage jenes Glaubens, zu dem sich etwa eine Milliarde Menschen bekennen. Ist das Buch in ihren Haenden auch nicht der Urtext, so nehmen sie an, dass zumindest der Inhalt dem entspricht. So betrachte ich eigentlich Dendera. Ein Tempel war sicherlich schon zu früherer Zeit dort, jedoch übertrugen die Griechen den Zodiac so ziemlich nach ihrem Gutdünken. Wie sie es sich auch zur Gewohnheit machten, die ägyptischen Königsnahmen und Götter in der griechischen Sprache angepassten Namen zu bezeichnen.

>>Nun, der Stern, der sich zwischen den Hathorhörnern befindet, könnte vielleicht die Venus sein. Wurde nicht Horus in der Spätzeit stets mit der Venus gleichgesetzt? Man beachte dazu z.B. die heutigen Flaggen mit Mondsichel und Stern darin und andere Symbole.

Andererseits kam der uralte Hathorkult ja gerade in der ptolemäischen Zeit wieder gross auf, und Hathors Stern ist Sirius. Andere Göttinnen, welche mit dem Stern in Verbindung gebracht werden, sind Sopedet und Iset (die hierglyphische Schreibweise des Sterns beinhaltet ein pyramidenartiges Zeichen, das t für Femininum und als Determinativ den fünfstrahligen Stern).

Zu den Planeten finde ich folgende Hinweise. Merkur hiess Sebeg, jedoch existierte auch die Schreibung Sebeq. Saturn wird mit Horus in Verbindung gebracht, Her-Ka-Pet, was wohl soviel wie Horus, Seele des Himmels bedeutet. Venus hiess Seba-Dua, wohl Morgenstern. Hast Du da weitere Hinweise zur Horus-Venus-Beziehung?

Gibt es nicht die Parallele zu Osiris, der seinen Phallus verliert (Zufall?).

Und weiterhin eine Verbindung zu anderen Phalluskulten, dem Omphallosstein und dem heiligen Gral?

>>Auf der Lasc.-Darstellung haut das nicht ganz hin. Ein Stab beginnt oben am After des Wisent/Stieres. Von dort schneidet er den Unterleib des Wisent, um unter seinen Vorderfüßen zu enden. Der andere Stab beginnt unter den Füßen des Schamanen und führt in gerader Linie zum Vogel auf dem Stab. Dieser Vogelstab könnte die Vertikale darstellen, die aber dann genau auf das "Herz" von Schamane/Orion/Osiris zielt.

Oder aber Horus (in Form des Wisents und des Vogels), der an seines Vaters statt nun verfolgt wird?

>>Deine Seite habe ich inzwischen aufgesucht und bin dort recht lange verweilt. Obwohl wir aus sehr verschiedenen Richtungen des "Sonnensystems" kommen, finde ich Deine Angaben und Hinweise durchaus anregend. Da steckt, salopp gesagt, ein ganzer Batzen an wichtigen Informationen drin. Werde wohl noch öfter darauf zurückkommen.
>Zu den Datierungen vielleicht noch ein paar Worte:
>Eigentlich deutet ja der Zeitraum um 8400 v.u.Z. auf eine große Katastrophe hin. Am meisten versprach ich mir von der Grönland-Eisbohrung. Dort wurde ja tatsächlich für diesen Zeitraum ein Temperaturanstieg von bis zu 6 Grad Celsius innerhalb von 20 Jahren festgestellt. Was dies zu bedeuten hatte, kann man ermessen an dem gerade mal einen Prozent Temperatursteigerung in den letzten 20 Jahren. Aber demnächst wird es ja wieder losgehen. `N bißchen schneller eben.
>Überhaupt, die andere wichtige Erkenntnis dieser Bohrung war, daß es niemals innerhalb der letzten 200000 Jahre Klimageschichte eine so ausgeglichene Periode gab wie in den letzten 10000 Jahren (ab 8400 v.u.Z). Ich berufe mich auf einen Artikel in der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft", in dem einer der an den Forschungen Beteiligten (recht mager allerdings) Auskunft gab. Die vergangenen 10000 Jahre wurden, klimatisch betrachtet, in ihrer Konstanz als "abnormal" hingestellt. Nun, da mache ich mir schon meinen Reim darauf. Sprich: alles ist möglich, morgen die Eiszeit, morgen das Feuer oder die Flut. Es kann sehr schnell gehen. Aber die Mythen erzählen ja sowieso davon. Und auch, warum sich eine ignorante Haltung gegenüber dem Lebendigen und eine Überschätzung der eigenen Steuerfähigkeit "nicht so ganz" auszahlt.
>Das war wohl jetzt das Wort zum Dienstag...
>Thomson

Die Sache mit dem Klima ist sehr interessant, ich kann mir auch vorstellen, dass es da Zusammenhänge mit dem Tep Zepi gibt.

Die Herrschaft des Urgottes Ptah könnte die Eiszeit symbolisieren, dann kam Atum/Ra in seiner Rolle als Sonnengott zum Zuge, und während seiner Herrschaft begann sich die Erde zu erwärmen. Die Herrschaft des Feuchtigkeitsgottes Shu passt gut zur Epoche schmelzenden Eises, hernach kam die Herrschaft des Erdgottes Geb, also zu der Zeit, als die Erde wieder zum Vorschein kam. Mit Osiris kam die Fruchtbarkeit zurück, und eine Kultur etablierte sich. Doch mit der sethianischen Herrschaft kam Zerstörung und moralischer Verfall, was wohl mit den Götterkriegen und dem Untergang der uralten Kulturen in Verbingung gebracht werden kann. Horus brachte die Ordnung und die Idee des Staates zurück, im nahen Osten wurde die Siedlung Jericho begründet (nach einigen Sprachwissenschaftlern soll das altägyptische ursprünglich von Jericho her wurzeln). Bis etwa 7100 v.Chr. herrschte Thot, von da ab bis zur dynastischen Zeit die Shemsu Heru. Ich könnte mir vorstellen, dass der Code auf diesen Zeitpunkt deutet, die Übergabe der Herrschaft von den Göttern an die Halbgötter. Das nächste einschneidende Datum ist der Beginn des Maya-Kalender, welcher die Zeitepoche markiert, zu dem die Halbgötter das Königstum auf Menschen übertrugen.

Hasta luego Horak




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