MAL was über Däniken

NEUES FORUM DER ASTROARCHÄOLOGIEFREUNDE

Geschrieben von WGS am 04. Juli 2001 12:50:12:

So ähnlich ist auch meine Meinung über Herrn D.
Ich hab Däniken bei seinen Auftritten in Bayern einige Male gesprochen, deshalb
bin ich auch keiner seiner Befürworter.

Stichwort D, wie Däniken

Dieses Thema mag für Viele vielleicht das heißeste Eisen sein, dass wir anfassen können.
Unsere Meinung ist eigentlich, dass es sich dabei um so ziemlich das uninteressanteste
Thema im Hinblick auf Paläo-SETI handelt, aber es ist leider immer noch notwendig,
verschiedene Dinge wieder und wieder zu erzählen.

Für die Leute, die Erich von Däniken nicht kennen, hier ein paar Daten:

Erich von Däniken ist ein Bestsellerautor, der 1968 mit seinem ersten Buch "Erinnerungen an
die Zukunft" für Schlagzeilen sorgte. Denn in diesem Buch ging es um Außerirdische, die vor
langer Zeit die Erde besuchten und hier auch Spuren hinterlassen haben sollen. Damals
wurde er verhöhnt, beleidigt, lächerlich und fertig gemacht. Das, was die Medien dort
veranstalteten und teilweise noch veranstalten, hält einen Vergleich mit einer mittelalterlichen
Hexenjagt ohne weiteres stand. Dabei fiel bzw. fällt auf, dass sich die Wenigsten mit der
Thematik an sich beschäftigten, sondern eigentlich eher bezug auf den "Scharlatan Däniken"
genommen wurde, um die Sache ad absurdum zu führen. Die wenigsten Kritiker und
Skeptiker haben auch nur ein einziges Buch von ihm gelesen, oder wenn, dann haben sie
eines der ersten Bücher gelesen und meinen, anhand von diesem Buch, die neuen Bücher
beurteilen zu können. Oder sie glauben, seine Bücher anhand von Fernsehauftritten
beurteilen zu können. Zu solcherlei Methoden muss hoffentlich nichts mehr gesagt werden.

Mit dieser ganzen Aktion wurde ein wunderbares Feindbild geschaffen, das es einem erlaubt
stereotypisch und vorschnell Urteile zur Thematik abzugeben. Man erlebt dieses ja sogar
heute noch. Wie oft mußte ich mir nicht anhören, dass das doch von EvD stammt und der
doch ein Spinner ist und deshalb die ganze Sache Blödsinn ist? Wie oft mußten wir
klarstellen, dass Paläo-SETI nicht gleich EvD ist? Wie oft mußten wir uns z.B. für Bücher
rechtfertigen, wenn wir sie als Literaturverweise angaben, wovon EvD nur Herausgeber ist
und die Artikel von anderen Forschern stammen? Wie oft mußten wir klarstellen, dass Fakten
nicht unglaubwürdig sind, weil EvD sie nennt? Wie vielen Leuten mußten wir erklären, dass
EvD, zwar wegen Betruges im Gefängnis war, sich aber dieser Betrug nicht auf seine
Forschung, sondern auf seine Steuern bezog (mit diesem hypergenialen Kniff war das
Feindbild "Däniken" als Betrüger und Scharlatan perfekt)? Wie oft mußten wir erklären, dass
EvD nur einer von vielen Paläo-SETI-Wissenschaftlern ist? Unzählige Male!! Eigentlich sind
wir es satt.

Hoppla, haben wir da nicht gerade die Dreistigkeit besessen, EvD einen Wissenschaftler zu
nennen?? Das haben wir ganz bewußt gemacht, weil er eben ein Wissenschaftler ist. Er
erforscht die alten Rätsel der Menschheit, serviert einem die dazu bestehenden Fakten, gibt
mehrere mögliche Erklärung dazu ab und erörtert andere Standpunkte zu diesen Rätseln.
Welcher Wissenschaftler verfährt anders?? Natürlich kann und darf man seine Bücher nicht
unkritisch aufnehmen. Kritik ist angebracht und auch durchaus erwünscht. Aber sollte man
bei der Sache bleiben und nicht eingeschnappt reagieren, weil man selbst keine bessere
Lösung hat und ihn fertig machen. Aus diesem Alter sollten wir doch alle raus sein.

Außerdem sollte man, wenn man schon kritisch mit seinen Sachbüchern umgeht, auch
Bücher von den anderen, den etablierten Wissenschaftlern unter die Lupe nehmen. Man
findet auch woanders fragwürdige Erklärungen. Aber die Fakten, die in seinen Büchern nach
Entfernung aller Interpretationen übrigbleiben, sind unumstößlich rätselhaft, egal wie wir es
drehen und wenden. An vielen Stellen muss man es schlicht und ergreifend hinnehmen, dass
seine Erklärungen die derzeitig einzig Widerspruchsfreien sind. Haben wir nicht den Mut
dazu? Was ist es, was uns daran hindert? Angst? Oder ist es unsere schier grenzenlose
Arroganz, die die Vorstellung von außerirdischen, überlegenden Wesen nicht zuläßt? Können
oder wollen wir nicht akzeptieren, dass unser Sonnensystem nur eines von Billarden
Sonnensystemen im Universum ist und dass es auch woanders hochentwickeltes Leben
geben kann?

Zugegeben sind die Ansichten der etablierten Wissenschaftler nicht derartig revolutionär, wie
die von EvD. Machen wir uns mal eines klar: Wenn EvD mit nur einer einzigen Hypothese
recht haben sollte, ist unser gesamtes Weltbild aus den Angeln gerissen, da es keinen
einzigen Bereich gibt, den seine Hypothesen nicht berühren. Sei es die Entstehung der
Menschheit, die Entstehung der Religionen usw. Es ist eine gute und durchaus angebrachte
Frage, ob die breite Öffentlichkeit für einen extraterrestrischen Kontakt bereit wäre. Diese
Frage muss leider noch verneint werden. Es ist durchaus möglich, die ablehnende Haltung
gegenüber EvD damit zu erklären. Es stellt sich aber heraus, dass diese Einstellung aus
einem objektiven Blickwinkel gesehen nicht haltbar ist.

Von EvD’s Erklärungen und Interpretationen kann man halten, was man will. Aber die Rätsel,
die er aufzeigt, bleiben Rätsel, egal wie sehr man versucht, sie aus der Welt zu schaffen,
indem man EvD als Spinner darstellt. Bei der Auseinandersetzung mit der gesamten
Thematik bringt es keinem etwas, die Person für verrückt oder sonstwas zu erklären, sondern
man muss sich mit den Fakten und deren Erklärungen aller Wissenschaftler
auseinandersetzen. Das bringt uns sehr viel weiter.

Beste Grüße




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